Gebrauchte Software als Alternative?

Obwohl in einer aktuellen Umfrage der Technischen Hochschule Aachen über 70% der befragten Unternehmen mit dem Begriff “Software as a Service” etwas anfangen können, scheuen sich noch viele, gerade kleine und mittlere Unternehmen, ihre Software quasi aus der Steckdose zu beziehen. Sie setzen bei der Beschaffung günstiger Software lieber auf die traditionelle Variante, nämlich den Erwerb von Gebrauchtware. Der Handel mit Secondhand-Software boomt, denn warum etwas neu kaufen, das es in vermeintlich gleicher Qualität auch gebraucht und mit Preisnachlässen von 50-70 % auf das Original gibt.

Das gebrauchte Schnäppchen könnte sich letztendlich aber als teure Investition herausstellen, zum Beispiel, wenn die Original-Lizenz fehlt. In einem Urteil des Oberlandesgerichts München erklärten die Richter, der Handel mit Gebrauchtsoftware ohne Zustimmung des Herstellers verletze dessen Urheberrechte. Juristisch befindet sich das Geschäftsmodell Gebrauchtsoftware derzeit in einem Vakuum, nachdem sich der Bundesgerichtshof des Themas angenommen hat, bis zu einer Entscheidung aber noch Jahre vergehen können.

Unabhängig von der Rechtslage aber gilt, dass der Erwerb der Software nur der erste Schritt ist. Viele Anwendungen erfordern kundenorientierten Service, kompetente Beratung und Begleitung durch einen Vertriebspartner. Und das gibt es nicht Secondhand.